Pandatage

Pandatage

Danny ist schon in jungen Jahren Vater geworden und elf Jahre später verliert er seine geliebte Frau bei einem Autounfall. Sein Sohn ist auch ein Jahr später noch so stark traumatisiert, dass er kein einziges Wort mehr spricht.

Aber das ist nicht Dannys einziges Problem. Seinen Job auf der Baustelle verliert er von heute auf morgen und sein Vermieter droht ihm nicht nur mit dem Rauswurf, sondern auch damit, ihm die Beine zu brechen.  Eine Lösung für seine Geldsorgen muss also her.

Also kauft sich Danny das günstigste Faschingskostüm, das er finden kann, ein abgewetztes Pandakostüm, und macht sich auf, um im Stadtpark für ein Paar Pfund zu tanzen.

Bis eines Tages sein Sohn vor dem verkleideten Tanzbären steht – und laut und deutlich “Danke” sagt.

Diese Vater-Sohn-Geschichte rührt zu Tränen und ist gleichzeitig so urkomisch, dass man sich das Lachen an vielen Stellen kaum verkneifen kann. Die Situationskomik beherrscht der Autor perfekt und man hat beim Lesen bereits den Film vor Augen. Eine tolle britische Tragikomödie, die richtig viel Spaß macht.

 

 

Der Freund

Der Freund

Ein außergewöhnlicher Roman ist der amerikanischen Schriftstellerin Sigrid Nunez gelungen.

Die Ich Erzählerin, eine Schriftstellerin und Professorin für Kreatives Schreiben an einer New Yorker Universität, trauert sehr um ihren langjährigen Freund, ebenfalls Schriftsteller und Professor, der sich das Leben genommen hat.

Seine Witwe, die dritte Ehefrau des Verstorbenen, macht ihr klar, dass sie Apollo, den Hund des Verstorbenen nehmen muss, da sich der Verstorbene das so gewünscht hätte. Apollo ist nicht irgendein Hund, sondern eine riesige Harlekindogge mit Arthrose. Das Apartment der Erzählerin ist winzig klein, Hundehaltung im Mietshaus verboten. Trotzdem lässt sie sich überzeugen, den Hund zu sich zu nehmen.

Auch Apollo trauert um seinen verstorbenen Herrn, der Anfang ist schwierig und auch Probleme mit dem Vermieter lassen nicht lange auf sich warten. Nach und nach finden die beiden zueinander, trösten sich gegenseitig und werden Freunde.

Die Autorin reflektiert beim Erzählen über den aktuellen Literaturbetrieb der Stadt, philosophiert über das Leben als Schriftstellerin und grübelt nach über Freundschaft zwischen Mensch und Tier.

Das alles zu verbinden, gelingt ihr auf eine so kluge, tröstliche und auch komische Art, die außergewöhnlich ist. Sehr zu Recht hat Sigrid Nunez, die zuvor bereits sieben Romane veröffentlicht hat, dafür den renommierten National Book Award erhalten.

Ein herzerwärmendes, sehr befriedigendes Buch, nicht nur für Hundeliebhaber!

 

 

Love to share - Liebe ist die halbe Miete

Love to share – Liebe ist die halbe Miete

Beth O´Leary „Love to share”: Eine schöne britische Liebesgeschichte. London ist teuer und Tiffy hat nach der Trennung von ihrem Freund nicht genug Geld für eine anständige Wohnung. Daher lässt sie sich darauf ein, sich eine Wohnung mit dem ihr unbekannten Leon zu teilen. Leon hat Nachdienst und Tiffy arbeitet tagsüber. Da es doch mal etwas zwischen den beiden zu kommunizieren gibt, fangen sie an, sich kleine Zettel zu hinterlassen und lernen sich dadurch nach und nach kennen. Irgendwann treffen die beiden natürlich aufeinander….
Das Buch macht richtig gute Laune. Die kleinen Briefbotschaften sind witzig und man bekommt direkt Lust, auch mal wieder mehr zu schreiben.
Genau das richtige Buch für ein schönes Wochenende oder einen kleinen Urlaub.

 

Der Zopf meiner Großmutter

Der Zopf meiner Großmutter

Eine unserer Lieblingsautorinnen hat ein neues Buch geschrieben! Alina Bronsky erzählt in “Der Zopf meiner Großmutter” die Geschichte einer ganz besonderen solchen. Aus der Sowjetunion nach Deutschland geflohen lässt die herrische Frau ihren Enkel Max, der zu Beginn des Romans etwa 6 Jahre alt ist, nicht aus den Augen. Max hat keine Möglichkeiten sich frei zu entfalten, da alles in den Augen der Großmutter zu gefährlich ist und Max zudem krank und ein Idiot. Außer etwas püriertem Gemüse traut sie seinem kümmerlichen Magen keine Verdauung zu. Nicht einmal in der Schule lässt sie ihn allein und tyrannisiert den in ihren Augen Zurückgebliebenen aus der letzten Reihe. Richtig Bewegung kommt in das Leben der ungewöhnlichen Familie, als sich der stille Großvater in die schöne Nachbarin Nina verliebt.
Das Buch lebt von den skurrilen Einfällen der Großmutter und den bissigen Dialogen. In typischer Bronsky-Manier werden hier verschrobene Charaktere geschaffen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die doch irgendwie miteinander auskommen müssen.
Ein weiterer großartiger Roman nach “Baba Dunjas letzte Liebe”. Und für alle Hörbuchfans: Erneut übernimmt Sophie Rois mit ihrer unverwechselbaren Stimme die Rolle der Sprecherin und garantiert damit ein Hörvergnügen der Extraklasse.